Herdwick Schafe
Herdwick ist eine Schafrasse, die fast ausschließlich im englischen Lake Distrikt gehalten wird. Es ist eine der zahlreichen alten britischen Landrassen, die in besonderer Weise den rauen Bedingungen ihrer Ursprungsregion angepasst sind. Die Rasse wird heute vergleichsweise selten gehalten.
Das Herdwick ist ein mittelgroßes Schaf, dessen Wollfarbe bei ausgewachsenen Tieren von hell- über dunkelgrau bis blaugrau reicht. Frisch geborene Lämmer sind zunächst grau bis schwarz. Einjährige Herdwicks haben eine dunkelbraune Wolle, die in den weiteren Lebensjahren zu hell- bis dunkelgrau aufhellt. Die Beine sind bis zum Vorderknie beziehungsweise bis zum Sprunggelenk bewollt, die Farbe der auffallend stämmigen Beine ist weiß. Der Kopf ist ramsförmig und sollte ebenfalls weiß oder hellgrau sein. Schwarze Merkmale an Kopf oder Beinen entsprechen nicht dem Rassestandard. Böcke weisen Hörner auf, die schneckenförmig wachsen und haben eine abfallende Rückenlinie. Bei Böcken sollte außerdem die Wolle am Hals mähnenartig verlängert sein. Weibliche Tiere sind im Gegensatz zu den Böcken immer hornlos. In der Regel bringen die Mutterschafe nur ein Lamm zur Welt, das im April geboren wird. Auf Grund der rauen Wetterbedingungen überlebt häufig eine große Zahl der Lämmer ihre ersten Lebensmonate nicht.
Böcke erreichen eine Widerristhöhe von 75 Zentimeter und wiegen zwischen 75 und 90 Kilogramm. Die Weibchen erreichen eine Widerristhöhe von 70 Zentimeter und wiegen zwischen 60 und 65 Kilogramm.
Die Wollleistung beträgt zwischen 1,5 und 2,5 Kilogramm pro Jahr. Die Wolle ist sehr grob und wird fast ausschließlich zur Herstellung von Teppichen verwendet. Sie spielt heute bei der Haltung der Schafe nur eine untergeordnete Rolle, da auf Grund der niedrigen Wollpreise die Schur der Schafe kaum lohnt. Herdwicks, die ein wohlschmeckendes Fleisch haben, werden heute vorwiegend zur Landschaftspflege eingesetzt.